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Nikolauskirche

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Die Hauinger Kirche ist uralt und erstaunlich modern. Um das Jahr 1000 herum gebaut und dem Heiligen Nikolaus geweiht, hat sie über die Jahrhunderte immer wieder Erweiterungen und Umgestaltungen erfahren.
Die erste schriftliche Bestätigung der Kirche Hauingen findet sich 1083 in der Gründungsurkunde des Klosters St. Alban in Basel bzw. in einem diesbezüglichen Schreiben aus dem Jahr 1102/03. Dass sie dem Heiligen Nikolaus geweiht war, entnimmt man früheren Flurnamen. Diese Namensgebung ging mit der Einführung der Reformation im Jahr 1556 verloren, wurde aber aus Anlass der 900-Jahr-Feier im Jahr 2002 wieder aufgenommen. Seither führt die Evangelische Kirche Hauingen auch wieder den Namen „Nikolauskirche“.
Mit einer stetig wachsenden Einwohnerzahl und auch einer kurzen Blütezeit des „Bad-Tourismus“ im 18. Jahrhundert wurde auch das Kirchengebäude immer wieder erweitert. Der heutige Grundriss besteht seit dem Jahr 1768, wie der „Gründungstafel“ an der südlichen Außenwand zu entnehmen ist. Die letzte große Wandlung geschah 1970 – seither erlebt man beim ersten Betreten der Kirche einen überraschenden Perspektivwechsel.
Damals „drehte“ man die Kirche innerlich: aus der üblichen Ausrichtung des Längsschiffs von West nach Ost wurde ein „Quersaal“, also eine Ausrichtung von Nord nach Süd. Der Altarbereich wurde durch ein dreistufiges Podest markiert und mit 5 farbigen Fenstern ausgestattet. Die Kirchenbänke wurden durch Stühle ersetzt, die Empore auf drei Seiten beschränkt.
Kunstwerke verschiedenster Art prägen ihr Innenleben. Regionale Künstler haben hier ihre Phantasie und Aussagekraft walten lassen.
Sofort ins Auge fallen die 5 Fenster von Jürgen Brodwolf aus Kandern (*1932). Sie tragen den Titel „Edelsteine am Weg“. Ebenso markant sind Altar, Kanzelpult (Ambo) und Taufstein aus Aluminiumguss von Rudolf Scheurer (1931-2020) aus Brombach. Auch die Griffe an den Türflügeln stammen von ihm. Um die 33 Holztafel-Bilder von Johannes Scherrer aus Steinen (aus dem Jahr 1769) sehen zu können, stellt man sich mit dem Rücken zum Altar. Die 20 biblischen Szenen in etwas eigenwilliger Reihenfolge befinden sich an der Emporen-Brüstung, die 13 Porträts von Jesus und den Aposteln hängen auf der der Orgel gegenüberliegenden Emporen-Wand. Was und wen sie im Einzelnen zeigen, erfährt man durch ein ausliegendes Blatt am Schriftenstand rechts unter der Empore.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1973 und wurde von der Firma Peter Vier in Oberweier bei Lahr hergestellt.
Das jüngste Kunstwerk, das unmittelbar die Geschichte der Hauinger Kirche aufgreift, ist das „Nikolausbild“ von Siegfried Vogt aus Brombach. Es entstand 2008 und hängt an der Wand rechts vom Altarraum. Dort besteht zur Zeit auch eine Möglichkeit, Teelichter anzuzünden. Was jedoch nicht bedeutet, dass die Hauinger Evangelischen zur Heiligenverehrung zurückkehren. Manche Gestaltung einer Kirche „ergibt“ sich, andere wird bewusst geplant, das einzig Bleibende ist der stetige Wandel.
Heute beherbergt die Kirche wechselnde Ausstellungen aller Art und dient mitten im Alltag als Raum der Stille.
Seit der „Corona-Zeit“ ist die Kirche täglich zwischen ungefähr 8 und 20 Uhr für die persönliche Andacht geöffnet. Über vergangene und geplante Ausstellungen in der Kirche informiert die Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde: www.ev-kirche-hauingen.de
Der (damals ökumenischen) Hochzeit der Eltern von Johann Peter Hebel im Jahr 1759 verdankt sie ihre Lage am Hebel-Wanderweg. (Tafel im Emporenaufgang, Hebel-Wanderweg-Tafel am Radständer)

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